Was finden wir gerade an Zingst so schön?

Zingst Insel
Es gibt viele Bücher, Prospekte und Internetseiten auf denen Zingst als schönste Ostseeinsel Deutschlands hinreichend und ausführlich mit all seinen Sehenswürdigkeiten und Vorzügen beschrieben ist. Wir wollen diesen Autoren hier keine Konkurrenz machen oder deren Ausführungen nur wiederholen, sondern schlicht unsere persönlichen Empfindungen und Eindrücke von unserem Zingst beschreiben.

Wir machten im Herbst 2005 Urlaub auf Rügen. Das Wetter war uns gut gesonnen und auch sonst hatte uns die Insel überwiegend gut gefallen. Wir beschlossen also einen solchen Urlaub noch einmal zu wiederholen. Die Unterkunft war nicht ideal, deshalb suchten wir für das kommende Jahr im Internet nach einer anderen Lösung.

Bei der Recherche nach einer neuen Ferienwohnung auf Rügen bot ein Anbieter auch eine Wohnung in/auf Zingst an. Ich muss jetzt zu meiner Schande gestehen, ich musste damals erst einmal auf der Karte nachsehen, wo und was Zingst überhaupt ist. Die Überfahrt nach Rügen ist oft problematisch und mit heftigen Staus verbunden, Zingst liegt vor Rügens Haustür und wir kannten Zingst noch nicht, also warum nicht mal einen Urlaub in und auf Zingst verbringen?

So kamen wir im Herbst 2006 zum ersten, aber nicht letzten Mal, nach Zingst. Wir wohnten schon damals in einer Ferienwohnung in der Birkenstraße. Der Urlaubsbeginn wurde etwas getrübt durch die mangelnde Sauberkeit in der Wohnung und ein defektes Lattenrost, also machten wir erst einmal selber klar Schiff, anstatt uns lange zu ärgern.

Das Wetter war uns in diesem Jahr wieder gut gesonnen, es war schon Anfang Oktober und damit nicht selbstverständlich, dass wir fast nur sonnige und warme Strandtage hatten. Auf jeden Fall wurden wir am nächsten Tag mit Sonnenschein geweckt und erkundeten erstmals den Ort Zingst. Was wir dabei zu Gesicht bekamen hatte uns auf Anhieb gefallen. Der Ort hatte Charme, einerseits klein und dörflich, andererseits modern und komfortabel, das war das Besondere an Zingst.

Die Grundstücke waren oft eng bebaut, aber die Bauweise wirkte nicht erdrückend, was bestimmt auch daran liegt, dass viel alter Baumbestand erhalten wurde und sich somit hervorragend mit der Bebauung ergänzte. Keine hässlichen Hochhäuser, sondern landestypische moderne Architektur wechselte sich mit alter erhaltener Bausubstanz ab. Sehr viel Grün prägte das Stadtbild, häufig sah man auch alte und neue Reetdachhäuser.

Wir kommen aus einer Großstadt und kennen die riesigen Einkaufstempel, aber in den vielen kleinen Geschäften und Boutiquen in und um die kleine Fußgängerzone herum machte es sogar einem Einkaufsmuffel wie mir Spaß zu bummeln.
Fast automatisch führt einen damals wie heute der Weg früher oder später zum neuen Zentrum von Zingst, dem Platz vor dem neuen Kurhaus, der von dem Steigenberger Hotel- und Appartementkomplex umgeben ist. Hier befindet sich auch die Seebrücke, von hier aus hat man einen unendlichen Blick auf den Strandbereich. Feiner, flach abfallender Sandstrand soweit das Auge reicht, sowohl nach Westen, als auch nach Osten. Die gesamte Nordküste umfasst ca. 40 km Strandbereich, davon allein ca. 18 km im Bereich Zingst.
Abends sind von der Seebrücke aus wunderbare und immer wieder andere Sonnenuntergänge zu beobachten.


Aufgrund der kurzen Wege können auch Leute, die etwas schlechter zu Fuß unterwegs sind, die Wege in Zingst gut bewältigen. Im Ortsbereich von Zingst, also zwischen Seebrücke im Norden und dem Boddenhafen im Süden, geht man etwa 2 km durch die kleine, aber sehr gemütliche Fußgängerzone und die Hafenstraße bis zum kleinen Boddenhafen.

Gerade war man noch am Strand und es blies einem der Seewind ins Gesicht, so ist man im nächsten Moment im Boddenhafen in einer ganz anderen Welt. Der riesige Bodden wirkt wie ein Binnensee, ruhig, meist windgeschützt und landschaftlich total anders. Kleine Boote, große Schilfflächen, die vorgelagerte Insel Kirr, und am Horizont das Festland mit der Kirchturmspitze von Barth ergeben das neue Bild. Auch größere Fahrgastschiffe machen im Boddenhafen fest und laden zu Boddenrundfahrten, regelmäßigem Fährverkehr nach Barth und zu Ausflugsfahrten nach Hiddensee ein. Besonders im Herbst zur Kranichzeit lohnt sich eine Bootsfahrt zu den Rastplätzen der Zugvögel auf den Sandbänken an der Ostspitze vom Zingst. Man könnte denken, man ist von jetzt auf gleich in einem neuen Urlaubsgebiet, weil sich die Landschaft nach wenigen Metern total verändert hat.

Nachdem wir die Nord- und die Südseite des Ortes Zingst mit zwei völlig verschiedenen Charakteren kennen und lieben gelernt hatten, erkundeten wir in den folgenden Tagen auch die West- und Ostgrenzen des Ortes mit dem geliehenen Fahrrad. Die großen Wald- und Wiesenbereiche im Westen und Osten des Ortes gehören schon zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und sind streng geschützt.


Zur Inselspitze Pramort und seinen bekannten Sandbänken und Kranichrastplätzen kann man ganzjährig nur mit dem Fahrrad fahren, oder sie zu Fuß erwandern. Im Herbst rasten hier über Nacht täglich tausende von Zugvögeln. Ein sehenswertes Spektakel nicht nur für Vogelliebhaber.
Zingst Abends
Zingst Gastronomie
Wieder zurück in Zingst fällt es einem überhaupt nicht schwer, mittags oder abends in einem der vielen Cafes und Restaurants zu normalen Preisen einzukehren und gepflegt Kaffee zu trinken oder gut zu essen. Natürlich steht Fisch in allen Lokalitäten ganz oben auf den ansonsten abwechslungsreichen  Speisekarten. An manchen beliebten verlängerten Wochenenden kann es aber auch schon zu Kapazitätsengpässen kommen, so dass man besser rechtzeitig Plätze reservieren sollte.

Für die Selbstversorgung stehen in dem kleinen Zingst insgesamt 4 Supermärkte mit gutem Sortiment auch an den Wochenenden zur Verfügung.

Was uns damals wie heute noch sehr positiv auffällt, wenn wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad in Zingst unterwegs sind, ist, dass wir eigentlich niemals über oder an Blechlawinen vorbei müssen, oder diese die kleinen Straßen verstopfen. Der gesamte Ortsbereich Zingst ist keine autofreie Zone, aber trotzdem gibt es keine kilometerlangen zugeparkten Straßen wie in vielen vergleichbaren Orten. Das alles schaffen die Zingster ohne dem uns aus den Städten bekannten Schilderwald mit Verbotsschildern, Schranken und einem Pömpelwald. Der ganze Ort ist praktisch verkehrsberuhigt und mit einem Zonenhaltverbot belegt. Die Straßen sind zudem meist baulich schmal, ansehnlich und mit viel Hecken und Grünbeeten abgegrenzten Gehwegen gestaltet, so dass sich auch aus diesem Grund keine Blechlawinen und zugeparkte Gehwege bilden können. Der Besuchsverkehr wird dadurch schon am Stadtrand auf Großparkplätze gezwungen. Die meisten Urlauber benutzen im Laufe des Urlaubs freiwillig das Fahrrad oder gehen zu Fuß, auch das Auto hat mal Urlaub.

In Zingst suchen Sie vergeblich einen Ballermann, oder vergleichbare Lokalitäten, was wir besonders schön finden. Trotzdem gibt es vielfältige Unterhaltung, Veranstaltungen und Livemusik in Cafes und Gaststätten.
Wenn man in Zingst ist, verbringt man immer einen Großteil der Zeit am Strand. Der wunderschöne lange, unendlich erscheinende Sandstrand, zieht einen immer wieder an wie ein Magnet, entweder tagsüber zum Sonnen, Baden, Faulenzen, zu sportlichen Aktivitäten, um abends nach dem Essen noch einmal den Sonnenuntergang zu genießen, oder um einfach nur die gesunde frische Seeluft zu genießen.

Uns macht es auch immer wieder Spaß nur am Strand zu sitzen und den zufriedenen und glücklichen Kindern und Eltern beim unendlichen Bau ihrer Sandburgen und Wasserstraßen zuzuschauen.
Es liegt immer an einem selbst, ob man die Gesellschaft von anderen um sich herum wünscht, oder lieber fast allein am Strand sein will. Nur eines ist dabei sicher, ein Gedränge wie an vielen Mittelmeerstränden gibt es am langen Zingster Strand nie.

Und dann gibt es noch etwas in Zingst nicht, die vielen negativen Einflüsse, Errungenschaften und die Hektik, die unser Großstadtbild zu Hause in zunehmendem Ausmaß bestimmen. In Zingst kann man auch Urlaub von diesen Alltagsbildern machen.

Was wir gerade an Zingst so schön finden?

Das hier die Welt noch in Ordnung zu sein scheint, und man sich in Zingst noch richtig erholen und Urlaub machen kann.


Probieren Sie es aus!             

Klaus & Maike Dierschke
Zingst Strand
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